Ende 2009 war die installierte PV-Nennleistung bereits mehr als fünfmal so hoch wie noch im Jahr 2005 und selbst im Angesicht der anstehenden Kürzungen zum 1. Juli 2010 der deutschen Einspeisevergütung werden wohl auch in Zukunft noch viele stromerzeugende Solaranlagen installiert werden. Denn der gesunkenen Vergütung stehen auch deutlich günstigere Anlagenpreise als noch vor einigen Jahren gegenüber und so sieht man Photovoltaikanlagen auf immer mehr privaten Hausdächern. Laut dem Fachportal für Bauherren und Heimwerker bauen.de eignet sich aber nicht jedes Dach für eine PV-Anlage und so sollten vor der Anschaffung einige Punkte beachtet werden.

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1. Lage und Neigung der Dachfläche
Die Dachfläche sollte für optimale Erträge nach Süden zeigen, aber auch Süd-Ost- oder Süd-West-Lagen bringen lassen Photovoltaikanlagen noch gute Menegen Sonnenenergie in sauberen Strom umwandeln. Auch die Dachneigung spielt eine Rolle: Damit die Sonne nicht schräg, sondern möglichst direkt auf die Solarzellen trifft, empfiehlt sich eine Neigung von zirka 30 bis 45 Grad. Selbstverständlich sollten PV-Anlagen nur auf Dächern installiert werden, die nicht im Schatten größerer Gebäude oder hoher Bäume liegen. Wer zudem die Strahlungskraft der Sonne in seiner Region erfahren will, kann auf sogenannten Einstrahlungskarten nachsehen, erklärt das Fachportal bauen.de.
2. Anschaffungskosten pro Kilowatt Peak
Der entscheidende Faktor beim Anschaffungspreis sind die Kosten pro installierter Leistung in kWp (Kilowatt Peak). Aktuell rechnet man mit Kosten von 2.700 bis 3.500 Euro für ein kWp, zu deren Erreichung eine Fläche von acht bis neun Quadratmetern notwendig ist. Wie die ungefähre Preisspanne zeigt, lassen sich je nach größe der Dachfläche schnell mehrere tausend Euro einsparen, wenn man Angebote von mehreren Handwerksbetrieben vergleicht. Vorsicht ist laut bauen.de aber vor allem dann geboten, wenn Wirkungsgrad und Lebensdauer der angebotenen Anlage allzu vollmundig eingeschätzt werden.
3. Bauliche Voraussetzungen von Haus und Dach
Besitzer von älteren Häusern sollten vor Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage beim Dachdecker ihres Vertrauens nachfragen, wann spätestens die nächsten Reparaturen fällig werden oder gegebenenfalls in den nächsten Jahren das komplette Dach neu gedeckt werden muss. Ausserdem ist zu bedenken, dass vom Dach bis zum Elektrohausanschluss, der zumeist im Keller liegt, Kabel gezogen werden müssen. Steuerungstechnik, Wechselrichter und ein zusätzlicher Stromzähler – oder sogar zwei, wenn ein Teil des Solarstromes selbst verbraucht wird – müssen ebenfalls untergebracht werden.
4. Rechtliche und steuerrechtliche Fragen
Mit einer PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach wird man zum privaten Stromproduzent und muss mit dem örtlichen Netzbetreiber einen Vertrag schließen. Hierbei sollten zum Beispiel die für den Stromzähler geforderte Miete oder Haftungsrisiken, die der Hausbesitzer übernehmen soll, genaustens überprüft werden. Und auch wenn bei Photovoltaikanlagen keine Baugenehmigung erforderlich ist, kann es nicht schaden, beim örtlichen Bauamt nachzufragen, ob es Auflagen gibt. Gerade mit dem Denkmalschutz oder Stadtbildsatzungen können sie in Konflikt geraten. Als Stromproduzent gilt man zudem vor dem Finanzamt als Unternehmer und muss die, auf die Einspeisevergütung erhaltene Mehrwertsteuer wieder an das Finanzamt abführen.
Mit diesen vier Punkten soll selbstverständlich nicht von der Anschaffung einer Photovoltaikanlage abgeraten werden, denn sie macht einen nicht nur unabhängig(er) von steigenden Energiepreisen und lässt einen bares Geld verdienen, sondern sie garantiert auch sauberen und emissionsfreien Strom über eine lange Laufzeit. Die Empfehlungen des Fachportals bauen.de der Immowelt AG sollen einfach als hilfreiche Tipps dienen um Fehler beim Kauf und der Installation einer stromerzeugenden Solaranlage zu vermeiden.
Weitere Informationen zum Thema „Neue Energien und Umwelt“ sind auf www.bauen.de zu finden.