Veröffentlicht am 23. Dezember 2011,
Kategorie(n): Sonstiges
Kohle ist eigentlich ein idealer Energieträger und er wird seit Anfang des 18. Jahrhunderts in großem Maße zur Erzeugung von Wärme und Strom verwendet. Allerdings hat dies den riesigen Nachteil mit sich gebracht, dass bei der Verbrennung von Kohle auch die größte Menge des Treibhausgases CO2 freigesetzt wird. Problematisch ist dies deshalb, da die Bindung von CO2 in Form von Kohle zum langfristigen organischen Kreislauf gehört und das CO2 der Atmosphäre damit eigentlich auf hunderte von Millionen Jahren entzogen ist. Gestört wurde dieser natürliche Kreislauf durch den Menschen, der die Kohle in gigantischen Mengen aus der Erde hohlt, verbrennt und das CO2 somit in die Atmosphäre bläst. Während die Natur für die Entstehung von Kohle aber Millionen von Jahren benötigt, prdouziert ein Schweizer Unternehmen sie in einer ersten industriellen Anlage in Stunden und will so zur Energiewende beitragen.

Foto: AVA-CO2
Die Firma AVA-CO2 mit Sitz in Zug (Schweiz), ist ein Pionier der hydrothermalen Carbonisierung (HTC), und hat Ende Oktober 2010 in Karlsruhe die weltweit erste HTC-Anlage im industriellen Massstab in Betrieb genommen. Seitdem können dort in einem Reaktor pro Jahr 8.400 Tonnen Biomasse in CO2-neutrale Biokohle umgewandelt werden. Den Experten von AVA-CO2 war es damit erstmals gelungen, Anlagen im industriellen Massstab zu bauen und zu betreiben und den entscheidenden Schritt aus der Forschung in die industrielle Anwendung der HTC-Technologie zu beschreiten. Als Ausgangsstoff für die Biokohle können jegliche pflanzliche Abfälle genutzt werden, die täglich überall auf der Welt entstehen und nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen.
Erklärung der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) durch AVA-CO2:
„Das HTC-Verfahren löst unter Hitze und Druck das Wasser aus der Biomasse und wandelt den verbleibenden Kohlenstoff innerhalb weniger Stunden in hochwertige Biokohle um. Dazu wird die Biomasse als wässerige Lösung in einem Druckbehälter erhitzt. Danach setzt ein exothermer Prozess ein, so dass für den Betrieb der Anlage keine weitere zusätzliche Energie benötigt wird. Die hydrothermale Carbonisierung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass auch pflanzliche Biomasse mit hohem Wassergehalt verarbeitet werden kann.
Das HTC-Verfahren ist sehr robust und nutzt den gesamten in der Biomasse vorhandenen Kohlenstoff. Als Endprodukt entsteht hochwertige CO2-neutrale AVA bluecoal. Dank der Stabilität und hohen Energiedichte kann diese Biokohle problemlos gelagert und effizient transportiert
werden. Alternativ kann mit dem HTC-Verfahren auch AVA biochar erzeugt werden, ein Humus-ähnliches Produkt, das zur landwirtschaftlichen Bodenverbesserung und zur CO2- Speicherung eingesetzt wird. Das Verfahren zur hydrothermalen Carbonisierung wurde 1913 durch Friedrich Bergius erforscht. 1931 erhielt er den Nobelpreis in Chemie.“
Der größte Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass der Prozess wie in der Beschreibung aufgeführt, exotherm, verläuft. Es wird also bei der Umwandlung der Biomasse in Kohle Energie in Form von Wärme freigesetzt. Dabei wird die Initialenergie, die zum Starten des Prozesses notwendig ist, fast vollständig durch den exothermen Prozess kompensiert. Diese freigesetzte Energie wird im durch AVA-CO2 entwickelten Prozess vollständig wiederverwendet, was zu einer vorteilhaften Energiebilanz und CO2-neutraler Biokohle führt. In Zukunft will das Schweizer Unternehmen AVA-CO2 im Auftrag von Kunden weltweit HTC-Anlagen planen, bauen und betreiben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von AVA-CO2 auf www.ava-co2.com